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1. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 11

1880 - Essen : Bädeker
Griechenland vor den Perserkriegen. 11 über die Leiden Könige führten, denen schließlich nur noch die Anführung im Kriege blieb. Die 9000 Familien, aus welchen die Spartiaten bestanden, erhielten gleich große Güter, die nur immer der älteste Sohn erben konnte; die 30 000 Periökenfamilien erhielten Ackerlose von kleinerem Umfange. Lykurg ließ daraus die Spartaner schwören, an seiner Verfassung nichts zu ändern, bis er von einer Reise, die er vorhabe, zurückkäme; aber er blieb absichtlich weg und ist im Auslande gestorben. Durch die lykurgische Gesetzgebung war bald ein so kriegstüchtiges Volk herangewachsen, daß die Spartaner in zwei blutigen Kriegen das Nachbarvolk der Messenier unterwarfen, trotzdem sich diese in ihren Bergsestungen Jthöme und Jra unter ihren heldenhaften Anführern Aristodemus und Aristömenes tapfer verteidigten. Ein Teil der Meffenier wanderte aus und gründete die nach ihnen benannte Stadt Messana auf ©teilten. §. 13. Soton, der Gesetzgeber der Athener. Die ionischen Athener standen anfangs unter der Herrschaft von Königen, von denen Theseus als erster und Kodrus als letzter angeführt werden. Unter der Regierung des Kodrus machten die Dorier vom Peloponnes aus einen Versuch, auch Attika zu erobern. Ein Orakelspruch hatte ihnen verkündet, daß die Partei siegen werde, deren König getötet würde. Kodrus wußte wohl, daß die Dorier darum seine Tötung streng verboten hatten. Er schlich sich nun in Verkleidung ins feindliche Lager, fing absichtlich mit den feindlichen Wachen Streit an und fand so den gesuchten Tod. Athen war befreit, denn die Dorier zogen sich zurück. 1068. Nun wurde die Königswürde in Athen abgeschafft und der Staat in eine Republik umgewandelt, an deren Spitze Archonten standen, welche nur aus den Adeligen oder Eupatriden gewählt werden durften und eine so drückende Herrschaft ausübten, daß das Volk sich öfters dagegen empörte. Namentlich verlangte es geschriebene Gesetze und erhielt dieselben auch durch Drakon. Aber sie waren mit so blutiger Strenge verfaßt, daß die Erbitterung nur noch stieg. — Da wurde Solon, 594 ein Nachkomme des Kodrus, beauftragt, den Frieden zwischen Adel und Volk durch eine neue Verfassung und Gesetzgebung wiederherzustellen. Um die Lasten der untern Volksklassen zu erleichtern, teilte Solon das ganze Volk nach dem Ertrage ihrer Äcker in vier Vermögensklassen ein. Je größer die Einnahme war, desto größer war der Beitrag zu den Staatslasten, desto größer aber auch der Anteil an der Staatsverwaltung. So durften z. B. die neun Archonten nur aus der ersten Klasse, also aus den reichsten Grundbesitzern, gewählt werden. Über Gesetze, sowie über Krieg und Frieden entschied die Volksversammlung. Diese wählte

2. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 12

1880 - Essen : Bädeker
12 Griechenland vor den Perserkriegen. af i§Sr 9fttejur Besorgung der Staatsverwaltung N ? P,r J vierhundert, von welchem aber die vierte Vermögens! asse ausgeschlossen war. - Diejenigen Archonten welche ihre Amtszeit, die nur ein Jahr dauerte, gut erfüllt hattei/ bildeten den höchsten Gerichtshof des Landes, den Areopa/ welcher über Verfassung, Gesetze, Sitten und Erzthung zu wachen hatte und allein Todesurteile fällen durfte. Nach Beendigung seines Werks ließ Solon die Atbener ^hn Jahre an seinen Gesetzen nichts zu ändern und begab sich dann auf Reisen, wobei er auch an den Hof des Komgs Krösus von Lydien kam, mit welchem er eine denk- würdige Unterredung hatte. §• u- Hraket und Kestspiele. Obgleich das griechische Volk in viele kleinere Staaten zersplittert war und niemals einen Einheitsstaat gebildet hat so gab ev doch gewlsie gemeinsame Bande, welche alle Stämme und Staaten umschlangen und das Gefühl lebendig erhielten, daß alle Hellenen Kinder eines und desselben Volkes seien Daui gehörte vor allem das heilige Orakel des Apollo in Delphi welches am Fuße des Parnafsus in der Landschaft Phocis laq.' Bet allen wichtigen Unternehmungen wurde der delphische Gott um Rat gefragt und erteilte diesen durch den Mund seiner Priesterin Pythm. Der Tempel zu Delphi besaß große Ländereien und mche Schätze an Weihegeschenken und Opfergaben. Ein anderes gemeinsames Band waren die Fe st spiele welcke mit den Festen der Götter verbunden waren. Die berühmtesten waren die olympischen Spiele, die alle vier Jahre in der Ebene von Olympia in Elis zu ehren des Zeus gefeiert wurden, und wahrend deren Dauer im heiligen Monat ein allgemeiner Gottesfnede waltete, ^te bestanden in Wettlauf, Faustkamps, Ingen, Werfen mit dem Diskus und Wagenrennen, und der Kranz aus Ölzweigen, der dem Sieger gereicht wurde, aalt für ^ne beneidenswerte Ehre. Diese Spiele erlangten für ganz Griechenland eine solche Bedeutung, daß sogar die Zeitrechnung nach ihnen eingerichtet wurde und man seit dem Jahre 776' nach Olympiaden rechnete. Nächst den olympischen Spielen waren die tjf hm Ischen am bedeutendsten, welche aus dem Isthmus von Kormth zu ehren des Poseidon gestiert wurden. Hier bildete ein Fichtenkranz die Auszeichnung des Siegers. §. 15. Are Tyrannen. Wie in Athen, so wurde auch, außer in Sparta in andern Maaren das Königtum abgeschafft, und der Adel riß alle Gewalt an sich; aber wie in Athen, so übte auch anderwärts der Adel eine so drückende Gewalt aus, daß das Volk darüber höchst miß-

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 30

1880 - Essen : Bädeker
30 Rom als Republik. diese wurden den Römern verraten, woraus Aemilius Paullus, der Sohn des bei Cannä gefallenen Konsuls, gegen ihn zog, ihn Lei Pydna in Makedonien schlug und gefangen nahm. — Zwanzig 148. Jahre später machte Metellus Macedonien zur römischen Provinz. Unmittelbar daran schloß sich infolge der Mißhandlung römischer Gesandten in Korinth ein Krieg gegen den achäischen Bund, der damit endete, daß Metellus und sein Nachfolger, der tapfere, aber ungebildete Mummius, nach der Zerstörung Korinths Griechen-146. land unter dem Namen Achaja zur römischen Provinz machten. — Von dem alten Griechenland blieb nur uoch der künstlerische Ruhm Athens übrig und behauptete sich auch noch lange Zeit hindurch. 149 Um dieselbe Zeit begann der dritte punische Krieg. — big Vergebens hatten die Karthager bei Rom, welches auf die wieder ' emporblühende Nebenbuhlerin neidisch war, Schutz gegen die An-maßuugen und Einfälle ihres Nachbars Masinissa gesucht. Endlich griffen die Karthager selbst zu deu Waffen, und dieses gab den Römern den längst gewünschten Vorwand zum Kriege, der uach einem heldenmütigen Verzweiflungskampfe von seiten der Karthager mit der völligen Zerstörung Karthagos durch Scipio Aemiliauus endigte, den Adoptivsohn des großen Scipio und seitdem „der jüngere Afrikaner" genannt. Das karthagische Gebiet wurde unter dem Namen Afrika römische Provinz. §• 32. Wömische Kultur, Sitten und Zustände. Die Bekauutschaft der Römer mit Griechenland war für Bildung, Sitten und Lebensweise höchst folgenreich. Die aus deu eroberten Städten weggeführten Werke griechischer Knust und Litteratur erzeugten in dem edleren Teile der Nation Geschmack für Bildung, und namentlich die Scipionen begünstigten hellenische Weisheit, Poesie und Kunst, hegten und unterstützten griechische Gelehrte und Dichter. Unter dem Schutze der Scipioueu dichteten römische Dichter nach griechischen Vorbildern. So die Komödiendichter Plautus und Tereutius. Da jedoch der Sinn der Römer ganz ans das Praktische, auf Kriegswesen, Staatsverwaltung und Rechtspflege gerichtet war, so keimte die geistige Bilduug nie zu solcher Höhe gelangen wie Bei den Griechen; auch fand das Volk mehr Geschmack an sinnlicher Schaulust, au rohen Fechterspielen und Tierkämpfen, als an den Erzeugnissen der Kunst und an den Gaben der Museu. — Doch nicht bloß Knnst und Litteratur entlehnte man; auch die Elegauz und Verfeinerung in den häuslicher: Einrichtungen, den Luxus und die Verschwendung in Kleidung und Mahlzeiten, die Glätte und Abgeschliffeuheit im geselligen Verkehr, die Sinnengenüsse und Üppigen Lebensfreuden nahm man von den griechischen und morgenländischen Völkern an. Mit den Reichtümern und der Kultur erbten die Sieger aber auch die Lüste und Laster der unterjochten

4. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 9

1880 - Essen : Bädeker
Griechenland vor den Perserkriegen. 9 dazu und erreichen mit Hilfe der Zauberin Medea ihren Zweck; auf der Rückfahrt haben sie viele Abenteuer zu bestehen. Die wichtigste Begebenheit des heroischen Zeitalters ist der trojanische Krieg (1194—1184). In Ilion oder Troja, an der Nordwestküste Kleinasiens, herrschte der König Priamus. Sein Sohn Paris entführte Helena, die Gemahlin des spartanischen Königs Mene lau s. Die Griechen unternahmen einen Rachezug, dessen Führer der Bruder des Meneläus, Agamemnon, war; die bedeutendsten Helden, die sich dem Zuge anschlossen, waren Achilles und sein Freund Patroklus aus Thessalien, Odysseus aus Jthaka, Nestor aus Pylos, Diomedes aus Arges, Ajax aus Salamis. In Aulis ward Jphigenia, die Tochter des Agamemnon, der Artemis als Opfer dargebracht, von der Göttin aber wunderbar gerettet und als Priesterin nach Tauris gebracht. Vor Troja wurde ein zehnjähriger Krieg geführt; die Tapferkeit der trojanischen Helden Hektor und Aeneas und der Zwist zwischen Achilles und Agamemnon verzögerten die Entscheidung. Endlich, durch die List des Odysseus (hölzernes Pferd), siegten die Griechen und zerstörten Troja. Achilles war schon vor Troja gefallen; Odysseus irrte zehn Jahre umher und befreite dann seine treue Gattin Penelope von übermütigen Freiern; Agamemnon fand, zurückgekehrt, durch seine Gattin Klytämnestra den Tod; ihr Sohn Orestes rächte den Tod seines Vaters durch den Mord seiner Mutter und ward von den Erinnyen verfolgt, bis ein Göttergericht seine Schuld sühnte (s. S. 8). §. 11. Dorische Wanderung und Staatengründung. Durch die Thessaler verdrängt, verließen die Dorier ihre ursprünglichen Wohnsitze am Oeta, wo nur ein kleiner Teil in der von ihnen benannten Landschaft Doris zurückblieb, und wanderten nach dem Peloponnes, wo sie unter ihren Königen, den 1104. Herakliden, die Staaten Messenien, Lakonien und Argolis gründeten. Auch Sikyon, Korinth, Megära und die Insel Aegina waren dorische Staaten. Ein Stamm der Dorier waren die Spartiaten. Als diese erobernd in das Eurotasthal in der Landschaft Lakonien eindrangen, fanden sie daselbst eine ionische und achäische Bevölkerung vor. Die Ionier wanderten aus, teils nach Attika, teils gründeten sie im Bunde mit ihren attischen Stammgenossen Kolonieeu auf den Inseln und Küsten Kleinasiens, wie Milet und Ephesus. Auch ein Teil der Achäer verließ die Heimat und wandte sich nach Arkadien und dem von ihnen benannten Achaja. Die in Lakonien Zurückbleibenden hatten ein doppeltes Los: wenn sie sich freiwillig unterwarfen, wurden sie zu Periöken gemacht und behielten alsdann ihre persönliche Freiheit, erhielten auch Land angewiesen, waren jedoch von allen

5. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 135

1880 - Essen : Bädeker
Repetitionstabelle. 135 B. Die Hellenen oder Griechen. I. ßriecfjenssttiö vor foen Ijevserärtegeii. Jahreszahl. ^ ©eite. Die Pelasger: Abstammung. Orakel zu Dodona 5 Cyklopenmauern. Die Hellenen: Wohnplätze. Stämme (Ionier, Dorier, Aeolier und Achäer). — Einwanderungen. (Eekrops, Kadmus, Danaus und Pelops.) — Das Religionswesen. 6 — Das Heroenzeitalter: Herakles und Theseus. 7.8 Tantalus und sein Geschlecht. (Atreus und Thyestes, 8 Agamemnon und Klytämnestra. Orestes und Iphigenie.) Kadmus und Europa. Laios und Jokaste, Oedipus und Antigone. — Zug der Sieben gegen Theben. (Kreon. Antigone.) — Der Argonautenzug (Jason, Orpheus, 1190. die Dioskuren. Medea.) — Der trojanische Krieg. Pria- 9 mus, Hektor, Aeneas und Paris. Menelaus und Helena, Agamemnon, Achilles, Odysseus, Nestor, Ajax.) Irrfahrten des Odysseus (Peuelope). 1104. Dorische Wanderuug und Staatengründung. Sparta: Drei Stände (Spartiaten, Periöken und Heloten). 810. Lykurgs Verfassung: Jugenderziehung. Syssitien. — 10 Aristokratie: Doppelkönigtum, Gerusia und Ephoren. Die messenisch en Kriege: Aristodemus und Aristomenes. 11 1068. Athen: Theseus. Kodrus' Opfertod. — Archonten. Drakons blutige Gesetze. 594. Solon und setue Verfassung: Lastenerleichteruug. Vermögensklassen. — Volksversammluug. Rat der Vierhundert. 12 Areopag. — Solou auf Reisen (Krösus). — Orakel und 776.Festspiele. Olympiaden. 555. Die Tyrannis: Pereander, Polykrates, Pisistratus, 13 510. Hippias und Hipparch. — Klisthenes: Ostracismus. 1000. Die Dichtkunst: Homer (Ilias und Odyssee). Rhapsoden. Lyrische Dichter: Anakreon, Tyrtäus, Kalliuos 14 (Elegie), Alcäus, Sappho, Piudar (Ode). Ii. i§rtccs)encttnbs Ntütezeit. 500-449. Die Perserkriege. Veranlassung: Darms Hystaspis 14 erobert Thracien (Miltiades). Zug gegeu die Scytheu. Histiäus und Miltiades au der Jsterbrücke. Histiäus 500. iu Susa; er bewegt Aristagoras in Milet zum Aufstand der ionischen Griechen. Unterstützung von Athen und Eretria. Sardes und Milet verbrannt. Der Auf-staud unterdrückt. — Rache des Perserkönigs: Erster Zug 15 der Perser gegen Griechenland unter Mardonius. Die Flotte am Vorgebirge Athos durch Sturm vernichtet.

6. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 13

1880 - Essen : Bädeker
Griechenland vor dm Perserkriegen. 13 mutig war und gern demjenigen folgte, der ihm Befreiung von dem drückenden Joche versprach. So wurde in vielen Staaten die Adelsherrschaft gestürzt, und das dankbare Volk überließ dann seinem Befreier, obwohl dieser selbst dem Adel entstammte, die Alleinherrschaft oder Tyrannis. Die berühmtesten Tyrannen waren Periander von Korinth, dessen Freund der Sänger und Citherspieler Arton war, Polykrates von Samos, dessen Gastfreund der König Amäsis von Ägypten war, und Pisiftratus 555. von Athen. Noch bei Lebzeiten Solons, aber in dessen Abwesenheit, bemächtigte sich der letztere der Alleinherrschaft in Athen. Er führte eine glanzvolle Regierung, ließ prächtige Gebäude aufführen, zog Künstler an seinen Hof und beförderte Ackerbau, Gewerbefleiß und Handel. Sein Sohn Hippias regierte anfangs im Geiste des Vaters weiter, wurde aber ein grausamer Despot, als sein ausschweifender Bruder Hipparch das Opfer einer Verschwörung geworden war. Dies führte seinen Sturz herbei. 510. Er entfloh zum Perserkönige Darms, während in Athen durch Klisthenes die Volksherrschaft wiederhergestellt und noch erweitert wurde. Jeder ehrgeizige oder sonst hervorragende Mann, von dem das Volk fürchtete, er könne die Herrschaft an sich reißen, konnte durch Abstimmung in der Volksversammlung (Ostracismus) des Landes verwiesen werden. §. 16. Die griechische Dichtkunst. Die älteste Poesie der Griechen war eine religiöse und heilige, denn alle Poesie hat ihren Ursprung in der Religion; aber als sich das einfache Hirten- und Bauernleben in ein bunt bewegtes Dasein von Heldenthaten und Waffenehren verwandelte, da gewann die epische Poesie die Oberhand, welche sowohl das bewegte Leben der Götter, als auch die Thaten und Schicksale der Helden des heroischen Zeitalters besang. Diese epische Poesie erreichte ihren Höhepunkt in Homer und nahm ihren Stoff aus dem Sagenkreise, der sich um die Kämpfe vor Ilion (Ilias) und um die Schicksale und Irrfahrten der heimziehenden Helden dreht (Odyssee). Die homerischen Gesänge, welche durch wandernde Sänger (Rhapsoden) vorgetragen wurden, übten auf alle Lebensverhältnisse der Griechen den größten Einfluß. Sie waren ein unerschöpflicher Quell für Kunst und Poesie und wurden der Jugend eingeprägt zur Erweckung des Nationalgefühls und der Vaterlandsliebe, der Religiosität und des Schönheitssinnes. Je bunter und bewegter aber das griechische 'Leben wurde durch die Parteikämpfe und bürgerlichen Unruhen, desto mehr wurden die Dichter in die Kämpfe und Genüsse der Gegenwart hineingezogen, und so entstand die lyrische Poesie, welche allen Stimmungen und Empfindungen, allen Gefühlen Worte giebt und das ganze innere Leben in seiner reichen Mannigfaltigkeit zur

7. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 5

1880 - Essen : Bädeker
Die Hellenen oder Griechen. 5 im Frühling wieder neugeboren. Der Nil war ebenfalls ein Bild des Osiris. Isis war die Göttin der fruchtbaren Erde, auch des Mondes. — Der Glaube, daß die Fortdauer der Seele von der Erhaltung des Leibes abhängig sei, führte zur Einbalsamierung der Toten. Die Schrift der Ägypter war besonders die hiero-glyphische, welche sich auf den Monumenten, namentlich den Obelisken, findet. Das älteste mächtige Reich war Memphis, von welchem uns namentlich die Könige Men es, Cheops und Mykerinos genannt werden. — Hierauf folgt die Herrschaft der Hyksos, eines semitischen, aus Syrien eingedrungenen Hirtenvolkes. Nach ihrer Vertreibung durch Tuthmosis geht die Herrschaft auf c. Theben über, dessen bedeutendster König Ramses Ii., der Große 1350. (Sestostris) war. Später zerfiel das Land angeblich in 12 Reiche, c. bis sich Psammetich mit Hilfe griechischer und phönizischer Söldner 650. zum Herrn des ganzen Reiches machte. Sein Sohn Necho ließ Afrika durch phönizische Seeleute umschiffen. — Amasis war der Gastsreund des Polykrates von Samos. Aber unter seinem Sohne Psammenit kam Ägypten unter die Herrschaft 525. des Perserkönigs Kambyses. B. Die Hellenen oder Griechen. I. Griechenland oor den Perferkriegen. §. 8. Z»elasger und Keltenen. Die Pelasger, die ältesten Bewohner der griechischen Halbinsel, waren ein arischer Zweig. Sie verehrten den Himmelsgott Zeus, der sein Orakel zu Dodona in Epirus hatte, und Demeter, die Göttin der Erde und der Fruchtbarkeit. An ihr Dasein erinnern noch jene gewaltigen, ohne Mörtelverbindung ausgeführten Bauwerke in Böotien und Argolis, von denen die spätern Hellenen glaubten, sie seien von den Cyklopen aufgetürmt worden. (Cyklopenmauern.) Die Hellenen, in deren Besitze das Land später ist, waren entweder ein aus Kleinasien eingewandertes arisches Volk oder die Kriegerkaste der Pelasger, die sich zu Herren des Landes gemacht hatte. Sie zerfielen in die vier Stämme der Ionier, Dorier, Aeolier und Achäer. — Der mythische Nationalheld der Ionier war Theseus, derjenige der Dorier Herakles oder Hercules. Die Griechen glaubten, daß sie die Anfänge ihrer Kultur durch orientalische Einwanderer erhalten hätten. Es waren dies der Ägypter Cekrops, der in Athen die Burg erbaute, der Phönizier Kadmus, der Theben gegründet und die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht haben soll, der Ägypter Dan aus

8. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 8

1880 - Essen : Bädeker
©riechenlanb vor fcert ^3?rfetftt£gen. ©iontefces, der Kampf mit den Amazonen, die Rinderherde de« drerkopstgen Riesen, die Apfel der Hesperiden, der Cerberus) Nachdem er stch noch durch viele andere herrliche Thaten um Griechenland verdient gemacht hatte, verbrannte er sich aus dem Berge^ Oeta und wurde in den Olymp erhoben. Wie Herakles der Stammheros der Dorier,' so war Tbeseuß Verlohn des Aegeus, der Nationalheld der Achener. Er galt als l t ftc?Lunb reiniste den Isthmus von wilden Räubern Ju”e?' Prokrustes), erlegte den Minotaurus aus Kreta (Ariadne) und besrette so die Athener von dem Menschentribut, den sie alle neun jähre darbringen mußten. Mythe «an im ffuchb-laben-u Geschlechte des Tantalus. Sern Sohn ist Pelops, und dessen sahn- M »tr-us und Thy-ft-S. Dich häufe,, Kiuber-m,b L-rwanbt-ilmorb und vererben de» Fluch auf ihre Na»-kommen bis endlich Agamemnons Sohn Orestes, der Mörder ferner Mutter Klytämnestra, durch die Mckführung seiner Schwester r P l3fctlm -L°n ^aurts ticn den Erinnyen Befreit wird und das Geschlecht stchnt. Stammheros von Thebeu war der Phönizier Kadmus der ferne von 3eus entführte Schwester Europa suchte und so'nach Bootten kam. eem Nachkomme Laius, der Gemahl der ^okaste ließ, von emem Orakelspnrche geschreckt, seinen Sohn Cebtow auvjetzen Der Knabe wurde gerettet und in Korinth enoqen oer te* aber später diese Stadt und tötete seinen ihm unbekannten ter6f^a(^dem er ^terauf Land von der Sphinr, einem verderblichen Ungeheuer, Befreit hatte, ward ihm zum Lohne die Öslnt ur königlichen Witwe, seiner eigenen, ihm aber ebenfalls unbekannten Mutter, zu teil. Als deshalb das Land schwer heimgesucht wurde, kamen die schrecklichen Begebenheiten zutage jokaste tötete sich selbst, Oedipus verließ als geblendeter Greis .^lieben und irrte, von seiner Tochter Antigone geleitet als ^ettler umher,^bis er in dem attischen Flecken Kolonos sein'ende laut. Lerne Söhne Eteokles und Polynikes entzweiten sich: letzterer verband sich mit sechs anderen Helden und so fand der Zug der Sieben gegen Theben statt.' Die beiden Brüder sie len tm Zweikarnpse, und Antigone wurde von dem thebanrschen Herrscher Kreon ihrem Oheim, dem Tode geweiht, weil sie gegen da» Verbot den Leichnam ihres Bruders Polvnrkes bestattete? Ber größeren Unternehmungen pflegten sich mehrere Helden zu vereinigen; dazu gehört der Argonautenzug. Das goldene Bltef (ein wunderbares Widderfell), das im Osten des schwarzen re', E Lande Kolchis, von einem Drachen gehütet wird soll emmgen werden. Die vornehmsten Helden, Herakles' und £heteu§, die Dioskuren Kastor und Pollux, Peleus und Orpheus, geführt von dem Theffalier Jason, vereinigen sich

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 10

1880 - Essen : Bädeker
10 Griechenland vor den Perserkriegen. staatsbürg-rlich-u Rechten ausgeschlossen. Diejenigen aber die 1 - . mt den Waffen m der Hand den Doriern tmderiefetpn wurden zu Heloten oder Staatssklaven gemacht welche die Guter ihrer Herren bearbeiten mußten. ^ ^ he §. 12. Lykurg, der Hesehgeöer der Spartaner. C1st , dald aber wichen die Spartiaten von ihrer alten (Srnfariimt ^ Da beschloß Lykurg/aus königlichem Ge l' S V Vormund eines königlichen Prinzen die alte Kraft bs Vo es und seinen kriegerischen'mnt durch 2e Gsetzew^ herzustellen. Um ein kriegerisches Volk beran'nbi/^ wurde die ^Ziehung , der Knaben dem elterlichen Hause genommen und Staatsbeamten übergeben. Schwächliche Kinder wurden gleich nach ihrer Geburt im Gebirge ausgesetzt und dann von den Periöken erzogen. Mit dem sechsten Jahre kam der Knabe in die Erziehung^ war ^ des Staates. Abhärtung, Gehorsam und Tapferkeit war der Zweck der Erziehung. In allen körperlichen Übungen tu Ertragung von Hunger und Durst, von Frost und Litze und von körperlichen Schmerzen wurden die Knaben geübt und dabei K ^ und Schlauheit entwickelt. Daneben mußten sie die Gesetze um kräftige Sittenspruche lernen und sich in Rede und Antwort an kurzen und treffenden Ausdruck gewöhnen. Ehrfurcht vor dem Alter W eingepflanzt. Bei einer solchen Erziehung beschrankte ]tch bte Pflege der Kunst nur auf Kriegsgesang und ^affentanze. Biv zum dreißigsten Jahre blieb der junge Mann .« den öffentlichen Anstalten, erst dann durfte er sich einen eigenen ®eu gründen. Aber selbst jetzt nach entzog der Staat den Bürger insoser» der yom.l.e, als er seine Mahlzeiten, deren Hauptbestandteil eme schwarze, mit Blut gemischte Suppe war, nur iu Gemein-Schaft mit den andern Burgern einnehmen durste. Das waren E ^Uheno^eiiickaften oder Syssitien, deren jede aus ungefähr fünfzehn Mann bestand, die aber auch im Felde unter einem Zelte schliefen und in der Schlacht als treue Kameraden E “1 unfc tm Tode neben einander standen. Tapferkeit war des Spartaners höchste Tugend, Feigheit die größte Schande und schlimmer als der Tod. Durch Einführung von eisernem Gelde und durch Erschwerung des Reifens suchte Lykurg die Einfachheit der Lebensweise aufrecht zu erhalten und Luxus und Verweichlichung abzuwehren. ’ Um die Königsherrschaft zu beschränken, führte Lykurg Lay -Loppelkontgtum in Sparta ein und legte den Schwerpunkt des Staates in die Volksversammlung der Spartiaten, dte den Adel des Landes bildeten. Sie wählten aus ihrer Mitte ten Rat der Alten, Gerusia genannt, welcher aus 28 mindestens Jechstg yahr alten Männern bestand, und später auch die fünf Ephoren, welche die Aussicht über den ganzen Staat und auch

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 403

1863 - Essen : Bädeker
403 Ms nun Lykurg seine Geietze vollendet hatte, reiste er nach Delphi, um zu fragen, ob an seinen Gesetzen noch etwas zu ändern sei, ließ aber die Spartaner vorher schwören, daß sie bis zu seiner Rückkehr nichts daran ändern wollten. Das Orakel antwortete, Sparta werde bei seinen Gesetzen groß und ruhmvoll werden. Diese Antwort schickte er nach Sparta, und kehrte nie wieder dahin zurück. Diese Verfassung bestand 500 Jahre. Die Spartaner wurden wirklich ein starkes, tapferes Volk; aber sie entfremdeten sich auch den sanfteren, mensch- lichen Gefühlen. 3. Solon und die Athener. (594 v. Chr.) Solon war aus Athen gebürtig. Da er ein Handelsmann war und nebenbei seinen Geist auszubilden strebte, so reiste er in viele Länder, namentlich nach Kleinasien und der Insel Kreta, wo er sich im Umgänge mit Dichtern und Weltweisen bildete. Indem er überall die Lebensweise, Sitten und Gesetze der Menschen beobachtete, sammelte er sich die Einsichten und Kenntnisse, mit denen er später sei- ner Vaterstadt so nützlich werden sollte. Gleichzeitig mit ihm lebten in Griechenland und Kleinasien Männer, die man wegen ihrer wissenschaft- lichen Thätigkeit die Weisen nannte. Es waren ihrer sieben: außer Solon noch Thales von Milet, Bias, Pittakus, Periander von Korinth, Kleobüs und Chiton. Von jedem dieser sieben Weisen wußte das Alterlhum allerlei Aussprüche zu erzählen, in denen ihre Vorstellung von Gottes Wesen und Vorsehung, von der Natur und dem Menschenleben enthalten waren. So von Thales: „Das Urwesen ist Gott; denn er ist nicht geworden. Das Schönste ist die Welt; denn sie ist Gottes Werk. Das Größte ist der Raum; denn er faßt Alles in sich. Das Schnellste ist der Gedanke; denn er springt überall hin. Das Gewaltigste ist das Schicksal; denn es bringt Alles unter sich. Das Gescheidteste ist die Zeit; denn sie entdeckt Alles." Solon fand bei seiner Heimkehr Stadt und Land in einer großen Verwirrung. Die Reichen hatten das arme Volk ganz in ihrer Ge- walt. Wenn die Armen die Zinsen nicht bezahlen konnten, so wurden sie zu Sklaven gemacht und verkauft. Die Reichen waren Richter und richteten nach Willkür. An die Stelle der Könige waren Archonten getreten, und zu einem solchen wählte man Solon. Als Regent des Staates sollte er neue Gesetze^geben. Da die Verschuldung der meisten Bürger von Athen das größte Übel war, an welchem das Gemeinwesen litt, so suchte er die Schuldforderungen zu ermäßigen. Die bisherigen von Drako herrührenden Gesetze, welche auf alle Vergehungen ohne Unter- schied Tod oder Verbannung setzten, waren wegen ihrer allzugroßen Strenge unbrauchbar. Solon milderte diese Gesetze und suchte das Volk zur Menschlichkeit zu gewöhnen. So verordnete er: Wer in einem Tempel Schutz suche, der solle da unangefochten bleiben; von Todten solle man nichts Übles reden; Fremdlinge solle man nicht beleidigen, sondern gastlich aufnehmen; Verirrten solle man den Weg zeigen; die Sklaven solle man menschlicher behandeln; wer im Kriege verstümmelt worden sei, der solle auf Kosten des Staates erhalten werden. 26*
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